I. Die städtebauliche Entwicklung
(R. Baumgarten)
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1776–1805 Weißensteiner
Platz Kreisrunder Verkehrsraum als Gelenk zwischen Königsstraße
und Weißensteiner Allee vor dem „Königstor“ /
„Weißensteiner Tor“ (Zollmauer) 1799 Wohnhaus in Verlängerung der Königsstraße, von
S. L. du Ry erbaut (Koppsches Haus) [1798 wird Weißenstein in ‚Wilhelmshöhe‘ umbenannt. 1803/04 werden erste Planungen für eine Bebauung des Platzes in
Angriff genommen; ab 1804 entstehen die Häuser Königsstraße
1–5 und 2–6, zwischen heutiger Fünffenster- und Friedrichsstraße
(Erg.: CP, 2019/21)] 1805–1877
Wilhelmshöher Platz / „Rondel“ 1805 Planungsauftrag von Kurfürst
Wilhelm I. an seinen Oberbaudirektor Heinrich Christoph Jussow: Schaffung eines repräsentativen Stadtplatzes
am Beginn der achsialen Verbindung mit dem neuen Schloß Wilhelmshöhe. Entwurf: Ungleichseitiges Sechseck
(Symmetrieachse Königsstr.) mit geschlossener Randbebauung und
Wilhelmshöher Tor. 1805 Baubeginn – Torhäuser
Wilhelmshöher Allee (fürstliche Bebauung), Häuser Nr. 2
und Nr. 4 private Wohnhäuser (bürgerliche Bebauung). 1806–1813 Königreich
Westphalen – begonnene Bebauung unterbrochen und verändert
fortgeführt. 1806 Wilh.
Platz 4, Erweiterung um Seitenflügel. 1808 Nr. 3 (2 Grundstücke),
Amortisationskasse (späteres Fürstenhaus) 1870 Anlage und Ausbau der „Rondelstraße“ (Weinbergstr.). 1877 großer Kandelaber in Achse
Königsstraße (1898 auf Luisenplatz versetzt). 1877–1910
Wilhelmshöher Platz 1877 Bau der Straßenbahntrasse
Königsstr. – Wilhelmshöher Allee; Ringstraße um den Platz parallel
zur Randbebauung, innere Grünanlage jetzt auch als Sechseck,
dreigeteilt. 1886 Bau des Wilhelmsgymnasiums
(Fürstengarten) überragt Platz und gibt Ausrichtung
zur Wilh. Allee zu erkennen. 1898 Einigungsdenkmal (Stiftung
Brüder Wimmel, heute im Fürstengarten), an Stelle des
Kandelabers. 1910–1945
Wilhelmshöher Platz Stadt schenkt Grundstück Wilh. Platz 5 an Staat für Neubau eines Landesmuseums
(1906); Planung des Landesmuseums durch Theodor
Fischer. 1910–13 Bauausführung nach
Planung Fischer: „Architektur und Städtebau als
Einheit“, am Standort ausgerichtet: -
Turm in Achse
und als Abschluß Königsstraße -
Gebäude
parallel zur Wilh. Allee als Überleitung -
vom 6- zum
5-eckigen Platz, vorher dominiert von den Torhäusern -
da Symmetrie
des Gebäudes vom südlichen Torhaus gestört, wird diese durch
kleine axiale Allee vor dem Turm hervorgehoben. 1928ff. Begrünung der inneren
Platzflächen mit Bäumen und Sträuchern ohne Bezüge zu
Platzform und Raumkanten. 1945ff.
Wilhelmshöher Platz / Brüder-Grimm-Platz Nördliches Torgebäude und
Fürstenhaus brennen aus. Neubau Verwaltungsgerichtshof faßt Nr. 2 und 3 zusammen, Position des Eingangs
(nun asymmetrisch) wird beibehalten. Ob. Königsstr. 2 1945 zerstört.
Neubau Hotel Hessenland unter Einbeziehung Friedrichsstraße 25
(erhalten) und Fassadenrest von Königsstr. 2. Ob. Königsstr. 1 nach
[Bombenschäden] 1945 abgebrochen. Neubau als Wohn- und Geschäftshaus.
Wilh. Platz 4 beschädigt, aber
wiederhergestellt (verändertes Dach beeinträchtigt die Symmetrie
der Fassade). Wilh. Platz 5, Landesmuseum, nur
geringfügig beschädigt, bleibt weitgehend unverändert. Wilh. Platz 6, südliches
Torgebäude, bleibt erhalten ([1977] für Museumsnutzung entkernt). |
Die heutige
Platzgestaltung verdeckt weitgehend die Randbebauung: Landschaftsgärtnerische
Grünanlage neben Straßen – nicht städtischer Platz, von
Raumkanten der weitgehend historischen Gebäude geprägt!